Vortrag aus der Reihe: Zukunft der Ungleichheit
Soziale Ungleichheit wird in den kommenden Jahren das Megathema der Weltgesellschaft sein. Dabei geht es nicht nur um soziale Hierarchien, die für Gesellschaften überhaupt konstitutiv sind, sondern um die Empfindung einer tiefen sozialen Spaltung, die die Glücklichen, die sich auf der Sonnenseite befinden, von den Unglücklichen trennt, für die der Alltag ein ewiges Überleben ist. In den USA und in Russland, den Siegesmächten des Zweiten Weltkriegs, wird heute eine Gesellschaft ohne Mitte experimentiert, in denen eine große Gruppe von Privilegierten und eine weit größere Gruppe von Unterprivilegierten ohne den Puffer einer breiten und tiefen Mitte aufeinander stößt.
Deutlich zeigt sich dies an der Verfasstheit der Heirats-, der Bildungs-, der Gesundheits- und der Arbeitsmärkte, an den Inszenierungen von Konsum und Demokratie sowie daran, wie in den Medien das "gedachte Ganze" der Gesellschaft vorgestellt und verhandelt wird. Sind wir auch in Deutschland auf dem Weg in eine Gesellschaft ohne Mitte? Was sind die Brennpunkte sozialer Spaltung? Wie reagiert die Politik auf das verbreitete Empfinden sozialer Spaltung?
Prof. Dr. Heinz Bude, Soziologe am Hamburger Institut für Sozialforschung und Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel
Im Gespräch mit Prof. Dr. Anita Engels, Professorin für Soziologie, insbesondere Globalisierung, Umwelt und Gesellschaft, an der Universität Hamburg
Beginn der Veranstaltung: 20:00 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr)
Quelle:
www.his-online.de