Vortrag aus der Reihe: Ende / Anfang - Perspektiven auf 1945
Der Anfang eines neuen Zeitalters scheint sich auf den 6. und 9. August 1945 festlegen zu lassen, als durch den Abwurf von zwei Atombomben über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki zehntausende Menschen auf einen Schlag getötet und - wie sich zeigen sollte - für Jahrzehnte radioaktiv verstrahlt wurden. Kurz darauf endete der Zweite Weltkrieg, der in Europa im Mai zu Ende gegangen war, auch im Pazifik.
Zugleich kristallisierte sich die militärische Konstellation des Kalten Krieges heraus. Doch so einfach lässt sich Ende und Anfang nicht erzählen. Die Erzählungen und Deutungen des Abwurfs sind in den USA, in Japan und Europa sehr unterschiedlich und dies gilt auch für die Einschätzung der Atombombe. Mit ihr verbanden sich Hoffnung und Furcht. Sie wurde zur markantesten Chiffre für die Potenziale der Moderne. Die Benennung der beiden Bomben als "Little Boy" und "Fat Man" verwies überdeutlich auf die Gleichzeitigkeit von ziviler Moral und gewalttätigem Handeln. Das Nachdenken darüber, was mit ihrem Abwurf eigentlich begonnen hatte, nahm seinen Anfang.
Dr. Claudia Kemper, Historikerin am Hamburger Institut für Sozialforschung
Im Gespräch mit Dr. Klaas Voß, Historiker am Hamburger Institut für Sozialforschung
Beginn der Veranstaltung: 20:00 Uhr
Quelle:
www.his-online.de