Anlässlich des 70. Jahrestages der Hinrichtung Hans Leipelts am 29. Januar 1945 ist in der Bücherhalle Harburg vom 8. Januar bis 5. Februar 2015 die Ausstellung der Weiße Rose Stiftung e.V. "Hans Leipelt und die Weiße Rose" zu sehen.
Die Ausstellung wird am 8. Januar um 17 Uhr mit dem Kurzvortrag "Hans Leipelt - Kindheit und Jugend in Harburg" von Klaus Möller, Initiative Gedenken in Harburg, eröffnet. Es folgt ein Kurzvortrag von Herbert Diercks, KZ-Gedenkstätte Neuengamme: "Der Hamburger Widerstand und die Weiße Rose". Interessierte sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
Begleitprogramm:
17. Januar, 11 Uhr:
Klaus Möller führt durch die Ausstellung
29. Januar, 17 Uhr:
"Das 6. Flugblatt der Weißen Rose in Hamburg - Neue Hoffnungen und das bittere Ende" (Vortrag des Historikers Dr. Magnus Koch)
Aus der Pressemeldung (Klaus Möller):
Als der Wilhelmsburger Student Hans Leipelt im Februar 1943 in München das 6. Flugblatt der "Weißen Rose", einer studentischen Widerstandsgruppe, in seiner Post fand, erkannte er sofort, dass er nicht länger untätig bleiben durfte. Die Worte "Der deutsche Name bleibt für ewig geschändet, wenn nicht die deutsche Jugend endlich aufsteht … [und] seine Peiniger zerschmettert" waren ihm aus dem Herzen gesprochen. Mehrfach schrieb er das Flugblatt mit seiner Freundin Marie-Luise Jahn auf einer einfachen Reiseschreibmaschine ab, um die Durchschläge anschließend zunächst unter seinen Freunden in München und später auch in Hamburg zu verteilen. Hier stieß die Botschaft auf breite Zustimmung und löste viele Diskussionen um neue Möglichkeiten des Widerstands aus. Dazu gehörte auch eine Geldsammlung für die mittellose Witwe des Münchener Professors Kurt Huber, der die Widerstandsgruppe unterstützt hatte und ebenfalls, wie die Geschwister Scholl und ihre Freunde Christoph Probst und Alexander Schmorell, hingerichtet worden war.
Hans Leipelt wurde denunziert und am 8. Oktober 1943 in München von der Gestapo verhaftet. In schneller Folge wurden mehr als vierzig weitere Gesinnungsfreunde in München und Hamburg festgenommen, darunter auch seine Schwester Maria und seine Mutter Dr. Katharina Leipelt, die sich zwei Tage nach ihrer Verhaftung im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel das Leben nahm. Am 13. Oktober 1944 wurde Hans Leipelt vom Volksgerichtshof in Donauwörth wegen Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 29. Januar 1945 in Gefängnis München-Stadelheim vollstreckt. Seine Schwester Maria und seine Freundin Marie-Luise Jahn überlebten das NS-Regime und wurden am Ende des Zweiten Weltkriegs von amerikanischen Truppen in Bayreuth und Aichach in Süddeutschland aus der Haft befreit.
Veranstaltungszeit: während der Öffnungszeiten (Di bis Fr 11:00 bis 19:00 Uhr; Sa 10:00 bis 14:00 Uhr)
Quelle:
www.buecherhallen.de