Kulturlotse

Gut aussehen. Wie Gewalt und Verfolgung Körperbilder und Körperpraktiken verändern

Dienstag, 29. April 2014
Grundlegend für die NS-Ideologie war die Unterscheidung zwischen Juden und Ariern. Damit einher gingen spezifische Vorstellungen davon, was einen typisch jüdischen oder arischen Körper ausmachte. Bedeutsam wurden die entsprechenden Körperbilder im Kontext des Holocaust: Täter nutzten ihr vermeintliches Wissen über jüdische Körper, um Juden aufzuspüren, die versuchten ihrer Gewalt zu entkom- men. Jüdische Männer, Frauen und Kinder in ganz Europa investierten Zeit, Energie und Ideen darin, nicht auszusehen wie Juden, sondern ihr Aussehen und Auftreten, ihre Sprache und Gesten ihrer nicht-jüdischen Umgebung anzupassen. Helferinnen und Helfer unter- stützten Opfer und Täter in ihrem Tun.
Der Vortrag erläutert anhand diverser Beispiele, welche sozialen Dyna- miken das Handeln aller Beteiligten hervorbrachte und was eine Razzia in einem ukrainischen Kinderheim mit der steigenden Nachfrage nach blondierten Haaren in einem Frankfurter Friseurgeschäft zu tun hat.
Dr. Michaela Christ ist Soziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Norbert Elias Center for Transformation Design & Research der Universität Flensburg. Sie beschäftigt sich gegenwärtig mit der Frage, wie und welche Erkenntnisse aus historischen Prozessen sozialen Wandels für gegenwärtige und künftige gesellschaftliche Transforma- tionen fruchtbar gemacht werden können. Ihre Forschungsschwer- punkte liegen im Bereich der Gewalt- und Kultursoziologie.

Es spricht: Michaela Christ, Norbert Elias Center (NEC), Universität Flensburg


Beginn: 18:30 Uhr
Vortragsraum 2-023

Quelle+Bildcopyright: Pressemitteilung Institut für die Geschichte der deutschen Juden

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