Was bedeutet es, frei zu sein? Frei wovon und frei wozu? Seit der Antike fragt die Philosophie nach der Bedeutung von Freiheit und ihrer praktischen Anwendung. Als konstituierendes Prinzip einer aufgeklärten Gesellschaft ist die Freiheit aber nicht nur eine zentrale philosophische Kategorie, sondern hat auch soziale, kulturelle sowie politische und rechtliche Dimensionen. Der Begriff und das Verständnis von Freiheit sind einem ständigen Wandel unterworfen. Gerade in Zeiten großer Umbrüche, wie sie derzeit in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu beobachten sind, sieht sich die Freiheit immer wieder in Frage gestellt.
Der demokratische Rechtsstaat schützt in erster Linie die individuellen Freiheiten seiner Bürgerinnen und Bürger. Diesen Rechten entsprechen auf der anderen Seite auch Pflichten. Das Verhältnis von Individuum und Staat vollzieht sich im gesellschaftlichen Alltag nicht ohne Spannungen. Pluralistische Gesellschaften stehen in Fragen der Identitäten und der Freiheitsansprüche verschiedener Lebensentwürfe nicht selten vor Zerreißproben. Kann es überhaupt eine von allen mitgetragene Konzeption von Freiheit geben?
Prof. Dr. Markus Gabriel lehrt Erkenntnistheorie sowie Philosophie der Neuzeit und Gegenwart an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Erkenntnistheorie, Metaphysik, Religionsphilosophie und Ästhetik. Viel Aufmerksamkeit erhielt sein populärwissenschaftliches Buch „Warum es die Welt nicht gibt“ (2013), in dem er zentrale philosophische Fragen anschaulich darstellt.
Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Studium generale der Bucerius Law School und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.
Veranstaltungszeit: 19:00 - 20:30 Uhr
Quelle:
www.law-school.de