Kulturlotse

Finissage: Anomalien

Freitag, 31. März 2023
Auch wenn die Werke von Hassan Sheidaei, Fahed Halabi und Juliane Mahler auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheinen, eint sie die Faszination für das Fragmentarische. Sie setzen die Unvollständigkeit als Methode ein, um auf jeweils ganz eigene Weise das sensible Verhältnis von Mensch und Umwelt darzustellen. In ihrer Gegenüberstellung ergeben sich neue Perspektiven und Bedeutungsebenen, die von den Besuchenden entdeckt werden wollen.

Hassan Sheidaei verwendet alte, weggeworfene Kleidung, um daraus bildhauerische Arbeiten zu formen, die an Landschaftsbilder erinnern. Von weitem sehen die Stücke aus wie geologische Erdschichtungen, doch aus der Nähe wird deutlich, dass es sich hier um alte Kleidung handelt. Kleidung kann viel über ihre Träger*innen erzählen, in diesem Fall jedoch weniger über die einzelnen Individuen, als über die Gesellschaft und ihren Umgang mit dieser nur schwer recyclebaren Ressource, die zu einem zunehmenden Problem fürs Klima wird.

In der Gegenüberstellung mit Fahed Halabis Menschendarstellungen, die mit ihrer monochromen Farbgebung und Materialästhetik durch wenige Mittel auf beinahe poetische Weise Gefühle wie Trostlosigkeit, Trauer und Zweifel transportieren, entspinnen sich Erzählungen rund um Klimawandel, gesellschaftliche Konflikte sowie Herausforderungen. Die Menschendarstellungen bleiben diffus, geben Raum für eigene Assoziationen und vermitteln in ihrer Konstellation und Gestaltung dabei trotzdem ein relativ konkretes Bild einer gesellschaftlich benachteiligten Gruppe. Gerade in dem Unbestimmten liegt der Reiz Halabis Werke.

Auch Juliane Mahler fragt sich, wie viel ein Gegenstand oder ein Portrait braucht, um als solches erkannt zu werden, und in welchem Verhältnis die Dinge und der Mensch zueinander stehen. Dort ein Körperteil, hier ein paar Haare, darunter ein Faltenwurf und links eine Farbfläche. Das Fragmentarische fordert die Besuchenden heraus, die gestaffelten Elemente wie in einer Geschichte miteinander in Bezug zu setzen. Zeitlichkeit wird auf diese Art ins zunächst abstrakt erscheinende Bild geholt. Das Ausloten von Figuration und Gegenständlichkeit ihrer Werke schlägt eine Brücke zwischen den in dieser Ausstellung gezeigten Arbeiten.

Beginn der Veranstaltung: ab 19 Uhr

Quelle: www.nachtspeicher23.hamburg

nachtspeicher23 e.V.
Lindenstraße 23
20099
Hamburg (Sankt Georg)

250m Böckmannstraße
350m Lohmühlenstraße
400m U S Berliner Tor (Beim Strohhause)
450m Berliner Tor
450m U Lohmühlenstraße
550m U S Berliner Tor
600m Albertstraße

50m Ein Parkplatz bei "Lindenstraße 23"
100m Ein Parkplatz (Mo-Fr 8-22 h) bei "Ferdinand-Beit-Straße / Lindenstraße"
200m Ein Parkplatz (Mo - Fr 8 - 16 h) bei "Böckmannstraße 22"

Kleine Türschwelle, Galerie kann jedoch mit Rollstuhl befahren werden. Leider kein behindertengerechtes WC vorhanden (im Keller, ohne Fahrstuhl).

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