Im Rahmen der Ausstellung "Hinter der Schriftstellerfamilie Mann" von Julia da Silva-Bruhns und "Klaus Mann: Die zerbrochenen Spiegel". Filmdokumentation der Tanzpantomime, mit einer Einführung von Nele Lipp.
Klaus Mann war schon früh von neuen Formen des Tanzens fasziniert, wie er sie von Nijinskij und Max Terpis kannte. 1926 verfasste er in Hamburg das Li- bretto „Die zerbrochenen Spiegel“, im Mittelpunkt „Prinz Narzissus“, der gern vor seinen Spiegeln posiert. Daneben treten Hofstaat, Kinder und Arbeiter auf, die ihm seine geliebten Spiegel zerschlagen. Zu diesen Figuren hatte ihn der Hamburger Tänzer Hans (später: Jean) Weidt inspiriert. Das dramatische Geschehen reflektiert sowohl die persönliche Verfassung des damals 21jährigen als auch soziale und politische Umstände der ausgehenden zwanziger Jahre. Tanzpantomimen, eine heute vergessene Hybridform zwischen Tanz und Theater, vertraten das „non plus ultra“, das Klaus Mann bei Max Reinhardt in Berlin kennen gelernt hatte und dem er auch in Hamburg begegnete.
Die expressionistische Tanzpantomime wurde zu Klaus Manns Lebzeiten nie aufgeführt. Nele Lipp, Tanzwissen- schaftlerin und Regisseurin, entdeckte das Manuskript 2010 im Deutschen Tanzarchiv Köln und brachte es im gleichen Jahr In Hamburg zur Uraufführung.
Beginn der Veranstaltung: 18 Uhr
Ort: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, im Vortragsraum in der 1. Etage
Quelle:
blog.sub.uni-hamburg.de