Die Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität lädt ein zu einem Vortrag von PD Dr. Matthias Lemke, Gelsenkirchen.
In der Krisensituation — egal ob Flut, Terrorismus oder Pandemie — werden schnell die Rufe nach dem starken Mann / der starken Frau laut. Wann immer sich eine Lage im Ausnahmezustand zuspitzt, dann ist zentrale Führung gefragt. Zumindest der funktionalen Logik des Rechtsinstruments nach, das sich hinter dem Ausnahmezustand verbirgt, passiert auch genau das. In einer Krisensituation werden die Kompetenzen der Exekutive temporär ausgeweitet. Damit ist aber auch klar: Der Ausnahmezustand bietet ein autoritäres Gelegenheitsfenster. Damit das nicht zulasten der Demokratie missbraucht wird, sind spezifische persönliche und institutionelle Anforderungen an die Führung zu stellen.
PD Dr. Matthias Lemke, geboren in Gelsenkirchen, ist Politikwissenschaftler und Hochschullehrer. Er promovierte 2007 im Rahmen einer deutsch-französischen Promotion am Institut d’études politiques de Paris (Sciences Po) und an der Universität Vechta. 2016 habilitierte er sich an der Helmut-Schmidt-Universität mit einer Arbeit über die Theoriegeschichte und die öffentliche Plausibilisierung von Ausnahmezuständen. Zuletzt erschien 2021 im Campus-Verlag sein Buch „Deutschland im Notstand? Politik und Recht während der Corona-Krise.“
Bei dem Vortrag handelt es sich um eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Extreme Situationen, schnelle Entscheidungen“. Helmut Schmidt gegen Sturmflut und RAF-Terror, die noch bis zum 30. September 2022 in der Bibliothek der HSU präsentiert wird.
ub.hsu-hh.deVeranstaltungszeit: 18:00-19:30
Quelle:
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