Die „Erinnerungskultur“, lange Zeit gesellschaftlicher Konsens in Deutschland, ist in jüngster Zeit zum Gegenstand geschichtspolitischer Auseinandersetzungen geworden.
Grund dafür ist nicht nur der Tod der letzten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und damit das Ende des „kommunikativen Gedächtnisses“, sondern auch die zunehmende Polarisierung weit über die Bundesrepublik Deutschland und Europa hinaus.
Der Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober und seine Folgen haben den Antisemitismus in den westlichen Gesellschaften wieder sichtbar gemacht und die Frage nach neuen Formen des Erinnerns aufgeworfen. Aus dem rechten politischen Spektrum werden zunehmend Forderungen nach einem Ende des so genannten „Schuldkults“ oder einer „180-Grad-Wende in der Erinnerungspolitik“ laut – mit dem Ziel, die zentrale Bedeutung der Aufarbeitung von Opfern, Tätern und Taten der NS-Zeit zu marginalisieren.
Und innerhalb des postkolonialen Diskurses in der Geschichtswissenschaft hat etwa Dirk Moses der deutschen Erinnerungskultur eine geradezu „kultische Beschäftigung mit dem Holocaust, die angebliche Abwertung anderer, vor allem kolonialer Großverbrechen“ vorgeworfen.
Es diskutieren: Ingrid und Ruben Herzberg, seit vielen Jahren als Schulleiter, Redaktionsleitung von „Hamburg macht Schule“ und in vielfältiger Weise engagierte Bürger, mit Prof. Dr. Oliver von Wrochem, Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Moderation: Fabian Wehner
Die Veranstaltung findet im Gemeindehaus statt.
Eintritt frei; Spende erbeten.
Beginn der Veranstaltung: 19:30 Uhr
Quelle:
landing.churchdesk.com