Ládio Veron, der Chef der Kaiowá-Gemeinde Takuara im Bundesstaat Mato Grosso do Sul (Brasilien), anerkannter Anführer der Guarani Kaiowá, kommt nach Deutschland, um über die Lage der indigenen Völker Brasiliens zu sprechen.
Die Situation der indigenen Gemeinschaften ist geprägt von Gewalt gegen Personen, Zerstörung und Verschmutzung der Umwelt und Gesetzesentwürfe, die versuchen, indigene Territorien zu verringern oder abzuerkennen.
Laut Survival International haben die brasilianischen Guarani (zu denen die Kaiowá, Ñandeva und Mbya gehören) in den letzten hundert Jahren fast ihr gesamtes Land verloren.
Der Indigene Missionsrat „Conselho Indigenista Missionário“ (CIMI) führt für das 2015 getötete 137 Indianer in Brasilien auf, darunter fallen allein in Mato Grosso do Sul 36 Morde, die meisten davon unter den Guarani Kaiowá. Und nach einer Studie von CIMI gab es zwischen 2000 und 2013 684 Suizide bei den Guarani auf Grund der Perspektivlosigkeit und Verzweiflung wegen ihrer Lage - die meisten davon waren Minderjährige. Auch Veron verlor einen Neffen auf diese Weise. "Unser Leben ist traurig", beklagt der Anführer der Guarani Kaiowá.
Ein Ziel der Reise von Ládio Veron ist die Schaffung eines europäischen Netzwerks, das die Guarani Kaiowá dauerhaft unterstützt. Die Guarani Kaiowá sehnen sich danach, die Gewalt, unter der sie leiden, zu verringern, ihren Kampf zu stärken und die Anerkennung und Demarkierung ihrer Territorien zu erreichen.
Ládio Veron ist Geschichtslehrer und studierte in der Universidade Federal da Grande Dourados. Derzeit lebt er als Landwirt in seiner Gemeinde. Sein Vater, der Kaiowá Anführer Marcos Veron wurde 2003 durch eine Gruppe von Großgrundbesitzern getötet.
Jorge Ferre Losa, Professor für Sprachen mit Sitz in Brasilien und seit acht Jahren in einem Mbya Guarani Dorf lebend, wird Ládio Veron in Deutschland begleiten.
Die Hamburger Veranstaltung auf der Reise von Ládio Veron durch Deutschland wird durch die GfbV-Hamburg mit der Unterstützung des Diakonischen Werks Hamburg, des Guarani Kaiowá Gemeinderats „Aty Guasu“ und Brasiliex Demokratie Berlin organisiert.
Beginn der Veranstaltung: ab 19 Uhr
Quelle:
www.gfbv.de