Die Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität lädt herzlich ein zu einem Vortrag von Oberstleutnant i.G. Dr. Wolfgang Schulenberg, Berlin: Die Aufklärung der Nationalen Volksarmee und der Hamburger „Top-Spion“ Gerd Löffler.
Begleitveranstaltung zur Ausstellung Hamburger Politiker als DDR-Spione im Kalten Krieg, die noch bis 31.03.2016 in der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität präsentiert wird.
Wolfgang Schulenberg studierte an der Helmut-Schmidt-Universität Politikwissenschaft und Neueste Geschichte. 2014 wurde er – inzwischen als Offizier der Luftwaffe im Generalstabsdienst tätig – an seiner ehemaligen Hochschule promoviert. Der Titel seiner Dissertation lautet: Top-Spion oder Opfer der deutsch-deutschen Wiedervereinigung? Der Abgeordnete Gerd Löffler zwischen DDR-Geheimdienst und Hamburger CDU. Sie erschien als Band 5 der Schriftenreihe DemOkrit. Studien zur Parteienkritik und Parteienhistorie im Verlag Peter Lang.
„Die Enttarnung des Hamburger Parlamentariers Gerd Löffler als Agent 1990, seine Flucht nach Österreich 1991, seine Verschleppung auf deutsches Gebiet durch bayerische Grenzbeamte 1994 und seine Verurteilung waren mediale Sensationen. Löffler hat sich in der Folge als Kundschafter des Friedens dargestellt, als Opfer. Jetzt ist Löfflers Kooperation mit der Militäraufklärung der Nationalen Volksarmee ebenso durchleuchtet worden wie der eventuelle parteipolitische Hintergrund seiner Einstufung als Top-Spion, seiner Verhaftung und Verschleppung. Die interdisziplinäre Analyse vereinigt Aspekte aus Geschichts-, Politik- und Rechtswissenschaft, Hamburger Spezifika und rechtspolitisch Grundsätzliches zur Bewältigung der DDR-Vergangenheit. Der Verfasser hat mit Löffler kommuniziert, aber die kritische Distanz gewahrt.“ [Peter Lang Verlag]
Beginn der Veranstaltung: 18:00 Uhr
Quelle:
ub.hsu-hh.de