An diesem Abend wollen wir uns mit einer der dunklen Seiten des Reformators Martin Luther beschäftigen: mit seinen heftigen Ausfällen gegen das Judentum. Wir haben den Kölner Literaturwissenschaftler Norbert Mecklenburg eingeladen, der in seinem Buch "Der Prophet der Deutschen - Martin Luther - im Spiegel der Literatur" der Wirkungsgeschichte dieser schriftlichen Zeugnisse Luthers in der Literatur nachgeht.
Der eine führt zur These, Luthers Judenfeindlichkeit lasse sich - ganz wie der gesamte christliche Antijudaismus seit den apostolischen Schriften und Kirchenvätern - am schlüssigsten mit der Konkurrenz zwischen Juden und Christen im Blick auf die Interpretation der Texte der Hebräischen Bibel erklären. Da bleibt Luther ganz in dem gesamtchristlichen Antijudaismus.
Der andere Gesichtspunkt besteht in der Frage, ob und wie einzelne der vielen literarischen Darstellungen Luthers auf beachtenswerte Weise seinen christlichen Antisemitismus einbezogen haben. Mit der überraschenden Antwort auf diese Frage wird zugleich die Konkurrenz-These bestätigt. Daraus ergibt sich ein nicht nur für Lutheraner, sondern für Christen überhaupt sehr verstörender Befund.
In der Reihe: Gespräche bei Wein, Brot und Käse
Moderation: Willfried Knees
Musik: Mareile Haberland (Querflöte)
Beginn der Veranstaltung: 19:00
Quelle:
www.martin-luther-alsterbund.de