Vortragsreihe zur Ausstellung "Der Kalte Krieg, Ursachen - Geschichte - Folgen". Prof. Dr. Michael Brzoska (Hamburg): Wer als Erster schießt, stirbt als Zweiter: Militärische, politische und psychologische Aspekte von Nuklearwaffen
Die neue Qualität an Zerstörungskraft von Nuklearwaffen stimulierte im Kalten Krieg neue Theorien über Kriegsführung und Kriegsverhinderung, die wiederum Einfluss auf die internationale Politik hatten. Die Welt teilte sich in Nuklearwaffenstaaten, gleichzeitig ständige Mitglieder des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen und den Rest der Welt. Die Zerstörungskraft hatteauch Auswirkungen auf Innenpolitik und psychisches Befinden, insbesondere in den Nuklearwaffenstaaten. Es entwickelte sich eine widersprüchliche Dynamik, die den Einsatz von Nuklearwaffen de facto unmöglich machte, gleichzeitig aber permanent und glaubhaft damit drohte und zwar mit einer Zahl von Waffen, die weit über jedes militärlogisch nachvollziehbare Maß hinausging. In Wellen regte sich öffentlicher Protest gegen diese Waffensysteme, mit denen im Extremfall die Auslöschung menschlichen Lebens herbeigeführt werden kann, der aber bis heute nicht deren Abschaffung erwirkt hat.
Im Vortragsraum in der ersten Etage.
Beginn der Veranstaltung: 18 Uhr
Quelle:
www.geschichte.uni-hamburg.de