Zum Auschwitz-Prozess in Detmold 2016
"Seit 30 Jahren organisiert das Auschwitz-Komitee alljährig eine Veranstaltung zur Erinnerung an das Novemberpogrom 1938 – „Gegen das Vergessen“. In diesem Jahr werden erneut zwei Gäste zu Wort kommen, die selbst von Verfolgung betroffen waren und beide unter anderen auch das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz und das Konzentrationslager Ravensbrück überlebt haben. Erna de Vries und Esther Bejarano werden über ihren "Tag der Befreiung" vom Faschismus und ihrem Leben danach sprechen. Außerdem geben sie ihre persönlichen Antworten bezüglich Fragen der juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen und Anklagen gegen NS-Verbrecher_innen.
In diesem Jahr wurde der Fall des Angeklagten Reinhold Hanning (94) verhandelt, der in Detmold wegen hunderttausendfacher Beihilfe zum Mord in Konzentrationslager Auschwitz angeklagt wurde. Am 17. Juni 2016 wurde er der Beihilfe zum Mord in 170.000 Fällen zwischen Januar 1943 und Juni 1944 für schuldig befunden und zu fünf Jahren Haft verurteilt, die er höchstwahrscheinlich nie antreten wird.
In der Veranstaltung soll es auch um die Frage gehen, warum der Prozess gegen den SS-Mann Hanning erst so spät stattfand, warum es aber auch wichtig ist, dass er auch heute noch geführt wurde und mit einem Schuldspruch endete.
Erna de Vries und Esther Bejarano im Gespräch mit Christine Siegrot, Tobias Reckeweg und Frederik Clasmeier. Die Veranstaltung wird traditionell mit einem anschließenden Konzert von Bejarano & Microphone Mafia mit "La Vita Continua" beendet."
Veranstaltungszeit: 19.30-22.00
Quelle:
www.rosalux.de