Pflegezeiten, Teilzeitrechte, Arbeitszeitkonten, Integration statt Behinderung sind einige der Stichworte, die daran erinnern, wie oft das Arbeits- und Sozialrecht im Mittelpunkt der sozialpolitischen Aufmerksamkeit steht. Nur an der Oberfläche geht es dabei um kleine Veränderungen. In der Tiefenstruktur geht es um Leitbilder für die Gestaltung der Arbeitswelt.
Das Leitbild vom "Normalarbeitsverhältnis" orientiert sich an der Aufgabe des Arbeitsrechts, im Erwerbsleben Sicherheit, Planbarkeit und Schutz vor Prekarität zu gewährleisten. Nicht jedes Modell, das von der lebenslangen Vollzeitbeschäftigung abweicht, darf jedoch als prekär oder auch nur "individuell" und "atypisch" beschrieben werden. Nimmt man die Lebenslaufinteressen der unterschiedlichen Beschäftigtengruppen Ernst und respektiert ihre Wünsche nach einer selbstbestimmten Erwerbsbiografie, dann braucht es neue Instrumente für das Arbeits- und Sozialrecht. Wie können diese aussehen und Wirklichkeit werden?
Prof. Dr. Eva Kocher, Juristin, hat den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Europäisches und Deutsches Arbeitsrecht, Zivilverfahrensrecht an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder inne.
Im Gespräch mit PD Dr. Berthold Vogel, Soziologe, ist Wissenschaftler und Forschungsprojektleiter am Hamburger Institut für Sozialforschung, Direktor des Soziologischen Forschungsinstituts an der Universität Göttingen sowie Privatdozent für Soziologie am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel.
Erster Vortrag im Rahmen der "Hamburger Gespräche zur Zukunft der Arbeit", April bis Juni im HIS.
20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr)
Quelle:
www.his-online.de