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M.Bassy realisiert die interdisziplinäre Projektreihe »Composing While Black. Afrodiasporische Neue Musik Heute«, co-kuratiert von dem Musikwissenschaftler, Autoren sowie Saxofonisten Harald Kisiedu.
Die Reihe erlaubt dem Publikum neue Perspektiven auf Afrodiasporische Komponist:innen zu werfen und sie nicht nur als teilhabende kreative Akteur:innen, sondern auch als soziale Figuren innerhalb weit verzweigter, komplex vernetzter Gemeinschaften in dem sich ständig erweiternden Universum musikalischer Möglichkeiten zu verorten. In vier hybriden Veranstaltungsformaten wird Harald Kisiedu in einen individuellen Dialog mit dem jeweiligen Gast gehen. In Music Talks, gemeinsamen Listening Sessions und experimentellen live-Musikperformances werden auf multisensorischer Ebene neue Perspektiven erarbeiten, um zu verdeutlichen wie Afrodiasporische Neue Musik einen interkulturellen, generationen-übergreifenden Raum der Innovation, des zeitgenössischen Diskurses und der Identitätsfindung eröffnen kann.
Für die vierte Veranstaltung freuen wir uns den nigerianischen Komponisten und Musiker Charles Uzor aus St. Gallen, Schweiz für einen Music Talk & eine Listening Session mit Harald Kisiedu bei M.Bassy zu Gast zu haben. Der Abend wir von Jumoke Olusanmi moderiert.
Charles Uzor wurde 1961 in Nigeria geboren. Während des Biafrakriegs kam er in die Schweiz. Nach dem Schulabschluss in St. Gallen studierte er in Rom, Bern und Zürich Oboe und Komposition. 1986-1990 erhielt er von der Royal Academy of Music, London, ein Fellowship für ein Postgraduate Studium bei Gordon Hunt, Abschluss 1990 mit dem Rezital-Diplom sowie einem Master in Komposition bei Hans Werner Henze. Die Dissertation über Melodie und innerliches Zeitbewusstsein schloss er 2005 am Goldsmiths, University of London ab. Uzors Schaffen umfasst Opern, Tanz-, Orchester- und Chorwerke, sein Hauptinteresse liegt jedoch auf Werken für kleine Ensembles und Gesang. Im Konnex zur Elektronik beschäftigt sich Uzor mit den Phänomenen Identität und Täuschung. In »Nri/mimicri« werden Vogelgesänge um 8 Oktaven vertieft und durch die Ondes Martenot imitiert. 2016-2023 entstehen »sweet amygdala«, »Hier in diesem zierl’chen Prunkgebäude« nach Robert Walser, »Mothertongue« und die Trilogie »George Floyd in memoriam« (8’46’’/ Bodycam exhibit 3/ Katharsis Kalkül), sowie »merrusch« nach Astrid Kaminski und das Orchesterwerk Breaking of the Vessels. Die Formationen Ptyx, OENM, KammarensembleN, London Sinfonietta, BBC SSO, LFCO, ICE, Ekmeles, Amaltea, Duo Aventure, das SWR-Vokalensemble, der Chor des Bayerischen Rundfunks und die Dirigenten Rupert Huber, Christian Karlsen, Ivan Volkov und Mariano Chiacchiarini haben Uzors Werk aufgeführt. Ende 2024 nimmt Charles Uzor an George Lewis Berliner Symposium »always, already there« teil. 2025 erscheint POLITICAL, Uzors vierte Neos CD. Uzor ist Fellow der Civitella Ranieri Foundation und leitet das Forum contrapunkt.new art music. Seit 2015 arbeitet er an der Oper »Leopold II. exhibit«.
Die Projektreihe wird durch den Musikstadtfonds der Behörde für Kultur und Medien Hamburg sowie von der GVL gefördert.
Beginn der Veranstaltung: 19:00 Uhr
Quelle:
m-bassy.org