Im späten 19. Jahrhundert wurde die Kalorie in den USA als Maßeinheit für den Energiegehalt von Nahrung eingeführt. Ernährungswissenschaftler suchten seitdem experimentell zu ergründen, wie viele Kalorien ein menschlicher Körper für welche Leistung brauchte. Reformerinnen lehrten Arbeiterfamilien, möglichst wenig Geld für möglichst viele Kalorien auszugeben. Einige Dekaden später wurde die Kalorie als Diätmethode der Mittelklasse populär. Diese Praxis war von der Pflicht und Freiheit gekennzeichnet, sich in der entstehenden Konsumgesellschaft selbst zu führen. Nina Mackert zeigt in ihrem Vortrag anhand der frühen Geschichte der Nahrungskalorie, wie unterschiedliche Praktiken des Kalorienzählens dazu beigetragen haben, die Gesellschaft sozial zu ordnen
Dr. Nina Mackert ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Nordamerikanische Geschichte der Universität Erfurt . Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe "Schön, gesund und produktiv? Der menschliche Körper als Thema der Zeitgeschichte" der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg statt.
Beginn der Veranstaltung: 18.30 Uhr
Quelle:
www.zeitgeschichte-hamburg.de