Der preisgekrönte Hamburger Jazzverein „Jazzlife e.V.“ veranstaltet 2015 eine neue Jazzreihe namens „Jazz und Revolution“. Die Konzerte der Jazzreihe finden von August bis Dezember 2015 an jedem ersten Freitag des Monats im selbstverwalteten Centro Sociale im Schanzenviertel statt.
Die Jazzreihe hat das Ziel innovative, zeitgenössische und avantgardistische Jazzmusik zu fördern, jungen Musiker_Innen eine Möglichkeit zu bieten ihre Musik im Rahmen bezahlter Auftritte zu präsentieren und die Hamburger Jazz- und Musikszene nach innen und außen besser zu vernetzen. Interessierte Musiker_Innen konnten sich bis zum 15.06.2015 bei Jazzlife e.V. für ein Konzert in der Reihe bewerben. Jazzlife e.V. hat aus den 20 Bewerbungen fünf herausragend innovative Bands ausgewählt.
Weitere Infos wie das Programm der Reihe finden sich auf der Webseite von Jazzlife e.V. unter
www.jazzlife.info Den Auftakt der Reihe am 7. August 2015 macht die Band ATTIKA
ATTIKA sind Tilo Weber (drums) / Liz Kosack (synth) / Luise Volkmann (Sax)
ATTIKA ist eine Post-Experimentelle-Punk-Jazz-Band. Die Songs von Attika sind eigentlich gar keine Songs, sondern Abbilder. Abbilder von Entwicklungen, Gefühlen, die sich noch verändern. Sie versuchen nicht irgendetwas als abgeschlossen darzustellen. Sie geben nur eine Möglichkeit vor, wie es sein könnte, dieses Lied. Und beim nächsten Mal trägt es nur noch denselben Namen. Die Lieder versuchen einen Blick auf eine halbakkustische Welt zu werfen. Sie halten nie an, diese Lieder. Es treibt sie stetig voran, und plötzlich und laut entscheiden sie sich anders und drehen noch mal um. Lieder die vor Energie fast auseinanderfallen und manchmal Lieder die sehr träge geworden sind. Dann sind sie sehr minimalistisch.
Was will die neue Jazzreihe „Jazz und Revolution“?
Viele afroamerikanische Musiker_Innen der „New Jazz“ und Free Jazz Bewegung haben sich mit ihrer Musik gegen herrschende gesellschaftliche Ungerechtigkeiten wie Klassenunterschiede, Unterdrückung und Rassismus sowie Krieg gewehrt. Sie haben Jazz weder als Ware betrachtet, die ausschließlich der Unterhaltung dient, noch als apolitische „neutrale“ Kunstform. Jazz war für sie vielmehr ein Ausdruck des kollektiven solidarischen Widerstandes, welche mit dem Aufbrechen stereotyper, kapitalistischer und kulturindustrieller Verformungen des Jazz einherging. Die Jazzmusiker_Innen des New und Free Jazz haben sich auf die Suche nach neuen subversiven, experimentellen, kunstgenreübergreifenden und freien Ausdrucksformen wie kollektiven Improvisationen, Texten, Geräuschen, Tanz etc. gemacht. Programmatisch knüpft die Jazzreihe am New, Free und Avantgarde Jazz der 60er Jahre sowie dem ästhetischen Aufbegehren und der gesellschaftspolitischen Kritik desselben an und konzentriert sich auf folgende Themenschwerpunkte:
„Jazz und Revolution“
„Jazz und Internationalismus/Fusion/Weltmusik“
„Jazz und Gender“
„Jazz und Neue Musik“
„Jazz und Tanz; Sprache (Rap, HipHop, Lyrik)“
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Beginn der Veranstaltung 20.00 Uhr; Einlass ab 19.30 Uhr
Quelle:
www.jazzlife.info