Das Europa unserer Tage unterscheidet sich fundamental vom Europa der 1980er Jahre. Im Hinblick auf die postkommunistischen Staaten und Gesellschaften hat sich schon früh der Begriff der Transformation durchgesetzt, womit die Umgestaltung des politischen Systems gemeint ist. Aber auch Westeuropa hat sich seitdem so tiefgreifend gewandelt, dass hier zumindest im weiteren Sinne ebenfalls von einer Transformation gesprochen werden kann. Dies gilt sowohl in politischer wie auch in ökonomischer und gesellschaftlich-kultureller Hinsicht. So spielt etwa die Erweiterung und die Vertiefung der Europäischen Union innerhalb der seit 1989/91 völlig gewandelten internationalen Ordnung eine neue Rolle. Zugleich haben sich als Folge von Globalisierung und Deregulierung Finanzmärkte und ökonomische Kräfteverhältnisse ebenso nachhaltig verändert wie die Gestalt der europäischen Demokratien. Diskutiert werden einige ausgewählte Aspekte dieser Transformation sowie Fragen, die sich aufgrund aktueller Krisenentwicklungen in Europa stellen.
Prof. Dr. Andreas Wirsching, Historiker; Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte
Im Gespräch mit Dr. Ulrike Jureit, Historikerin; Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur; assoziierte Wissenschaftlerin/Hamburger Institut für Sozialforschung
Beginn der Veranstaltung: 20:00 Uhr
Quelle:
www.his-online.de