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Isang Yun (1917-1995) ist die einzige zeitgenössische Persönlichkeit, der heute in beiden Teilen Koreas ein Museum gewidmet ist. Der im heutigen Südkorea geborene Komponist, der in Paris studierte, bevor er sich in Deutschland niederließ, war immer Kosmopolit und kritisch gesinnter, politisch engagierter Geist zugleich. 1967 vom südkoreanischen Geheimdienst entführt, in Seoul inhaftiert und mit der Todesstrafe bedroht, glaubte Yun gleichwohl an die Möglichkeit, Brücken zu bauen und politische Gräben zu überwinden. Die Versöhnung auf der koreanischen Halbinsel war ihm stets eine Herzensangelegenheit.
In seinen kompositorischen Werken verschmelzen die ostasiatischen Traditionen seiner Heimat auf einzigartige Weise mit der europäischen Musiksprache. Dabei nutzte Yun seine kompositorische Erfahrung im Umgang mit dem traditionellen Streichquartett gerne für außergewöhnliche Kombinationen mit anderen Instrumenten. Er entwickelte eine große Affinität zum Akkordeon, dessen gestalterische Vielseitigkeit und klangliche Modulationsfähigkeit er überaus schätzte.
Martina Taubenberger, das Minguet Quartett und der Akkordeonist Stefan Hussong spüren in Yuns 1983 vollendetem »Concertino für Akkordeon und Streichquartett« dem Schaffen und Leben dieses außergewöhnlichen Künstlers nach. Um intensiv in Yuns Klangwelt eintauchen zu können, bieten sie dem Publikum die Gelegenheit, das Werk gleich zweimal zu hören. Im Gespräch zwischen beiden Aufführungen beleuchten sie die enorme Dichte der rhythmischen und melodischen Struktur des Werkes und viele andere spannende Details.
Beginn der Veranstaltung: 18:00 Uhr
Quelle:
www.koerber-stiftung.de